HANNOVERS ARCHITEKTUR
Verwaltungsgebäude der NORD/LB

Unsere Innenstadt bietet viele atemberaubende Meisterwerke der Architektur verschiedener Jahre. Ein im Verhältnis gesehen etwas jüngeres Gebäude ist die Hauptverwaltungszentrale der NORD/LB (Norddeutsche Landesbank).
Das Gebäude wurde im Rahmen eines Wettbewerbs der NORD/LB im Jahr 1995 vom damaligen
Architekturbüro Behnisch und Partner aus Stuttgart entworfen (heute Behnisch Architekten). Der originale Entwurf sah jedoch noch keinen Turm in der Mitte vor. Dieser wurde nachträglich in den Entwurf eingefügt.
1998 wurde mit dem Bau begonnen. Für ein einheitliches Stadtbild musste die Blockbebauung gewählt werden, damit sich dieses Bauwerk in das Stadtbild einbringen konnte. Unter anderem musste man das alte Siemens Verwaltungsgebäude mit integrieren. Die Bauphase betrug 4 Jahre und das Gebäude wurde 2002 fertiggestellt. Mit 89 m, ist es das 3. höchste Hochhaus, hinter dem "Hochhaus der Stadtwerke" (92 m) und dem "Lister Hochhaus" (91 m). Die Baukosten betrugen 180 Mio. $ (ca. 148 Mio. €) auf einer Gesamtnutzfläche von 71.600 m². Bis heute, ist es der Hauptsitz der NORD/LB. Aber auch Restaurants und kleine Läden haben entlang des Friedrichswalls ein Zuhause für sich gefunden.
Durch die verwendeten Materialien und die Form hebt sich dieses Konstrukt deutlich von seiner
Umgebung ab. Es handelt sich um ein Stahlbetonskelett, dass mit einer Doppelfassade,
bestehend aus Weißglas, verkleidet wurde. Diese ist aus klimatechnischen Gründen gewählt und um die Bankmitarbeiter vor Schall zu schützen. Im Innenteil hingegen wurde nur eine einfachverglasung gewählt. Insgesamt verbaute man 40.000 m² Glas. Das Gebäude erstreckt sich über 17 Etagen und hat 18 Aufzüge. Der Turm besteht aus versetzten angeordneten Blöcken, die durch die umgebenden Gebäudeteile stabilisiert werden. Um diese vor Schwingungen durch mögliche Orkanböen zu schützen, wurde im 10. Stock ein 300 Tonnen schweres Pendel installiert.
Durch so genannte "Skywalks", dass sind begehbare Glasröhren, gelangt man auch in abgelegenere Teile schnell. Da es auch Ecken gibt, wo kaum Sonnenlicht eindringen kann, haben die Planer so genannte Heliostate auf dem Dach errichtet, die das Sonnenlicht in diese Räume weiterleiten können.
Bis 2017 wurde in der Willy-Brandt-Allee ein Teil als Kunstgalerie genutzt, welche nun aber als Bürofläche dient. Noch heute kann man aber Kunst bestaunen. So strahlt Abends das Pixel-Werk, bestehend aus 125 Monitoren, "Pacific Rim Around & Sideways Up" von Künstlerin Angela Bulloch vom 1. Stock bis an das Dach auf der Friedrichswall Seite.
Dieses bauliche Meisterwerk der Bank hat auch diverse nationale sowie auch internationale Auszeichnungen erhalten. So den niedersächsischen "BDA-Preis" für beispielgebende baukünstlerische Leistungen oder den "RIBA-Award for Architecture" von der Standesvertretung britischer Architekten in London.
Wir finden, dass es ein einzigartiges Bauwerk ist und unser Stadtbild bereichert.
Das "neue" Rathaus

Kein anderes Bauwerk als dieses, sollte unsere neue Rubrik einweihen. Das "neue" Rathaus.
Dieses wunderschöne Bauwerk aus Hartsandstein wurde zwischen 1901-1913 in einem wilhelminischem schlossähnlichem Stil erbaut und kostete über 10 Millionen Mark (ca. 5,1 Mio. €). Unter diesem Baustil versteht man die Architektur des damaligen Deutschen Kaiserreichs (1857-1918), welche ihre angestrebte imperialistische Macht wiederspiegeln sollte. Ein weiteres sehr bekanntes Bauwerk in diesem Stil ist das Reichstagsgebäude (1884-1894) in Berlin.
Doch mehr über unser Gebäude aus Hannover. Nach dem Plan vom Architekten Hermann Eggert, steht diese ca. 97 m hohe, 129 m lange und 67 m breite Baute auf 6.026 Buchenpfählen. Aufgrund von differenzen zwischen Bauherr und Architekt wurde für den Innenausbau ein neuer Architekt, Gustav Halmhuber, der auch als Dozent an der Technischen Hochschule Hannover lehrte, dazugeholt. Dieser hatte auch beim Bau des Reichstagsgebäudes bereits mitgewirkt.
An das Rathaus grenzt südlich der 10 Hektar (100.000m²) große märchenhafte Maschpark und der Platz im Norden wurde nach dem damaligen Stadtdirektor, Heinrich Tramm, benannt und heißt deswegen Trammplatz.
Ein besonderes Highlight stellt die Fahrt in dem Fahrstuhl, auch Bogenfahrstuhl genannt, zur Aufsichtsebene in der Kuppel dar, wo man in einem 17° Winkel nach oben befördert wird. Bis 2007 konnte man noch mit dem damals originalen Fahrstuhl fahren, welcher dann im Jahr 2008 durch ein moderneres System erneuert wurde aber immer noch den selben Winkel aufweist.
Egal ob alt, modern, verrückt oder einfach nur sehenswert. Die Geschichte und die wunderschönen Bauwerke unserer Stadt faszinieren nicht nur Hannoveraner sondern auch viele Touristen und das nicht ohne Grund.